…oder auch Salatgurke, Einlegegurke, Schlangengurke oder Vespergurke genannt, gehört zur Gattung Cucumis, ist ein Mitglied der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und eng verwandt mit Melonen und Kürbissen. Der hohe Wassergehalt der Früchte macht sie besonders erfrischend und knackig. Der Geschmack der Gurken variiert leicht je nach Sorte, bleibt aber generell eher mild und manchmal leicht süßlich.
Herkunft und Geschichte der Gurke
Die Gurke, wissenschaftlich als Cucumis sativus klassifiziert, ist seit über 3.000 Jahren ein fester Bestandteil der menschlichen Ernährung. Ihren Ursprung hat sie in den Ausläufern des Himalayas im heutigen Indien, wo wilde Vorfahren der modernen Gurke bereits in der Antike gesammelt und kultiviert wurden. Historische Aufzeichnungen und archäologische Funde belegen, dass Gurken in Indien kultiviert wurden, lange bevor sie in den Mittelmeerraum eingeführt wurden.
Die antiken Griechen und Römer waren besonders angetan von Gurken und integrierten sie in ihre Ernährung sowie in ihre Medizin. Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrter, schrieb ausführlich über die Heilkräfte der Gurke, und Kaiser Tiberius soll so sehr darauf bestanden haben, das ganze Jahr über Gurken zu essen, dass spezielle Gewächshäuser gebaut wurden, um seinem Wunsch nachzukommen.
Im Laufe der Jahrhunderte breitete sich die Kultivierung der Gurke westwärts aus und erreichte schließlich Ägypten und Griechenland, wo sie schnell ein beliebtes Gemüse in der lokalen Küche wurde. Mit den Römern gelangten Gurken schließlich auch nach Nordeuropa. Im Mittelalter wurden sie in Europa allerdings weniger populär, erlebten jedoch mit der Entdeckung der Neuen Welt und der Ausweitung des internationalen Handels eine Renaissance.
Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Gurke war ihre Einführung in die Neue Welt durch europäische Kolonisten. Spanische und englische Siedler brachten Gurken im 16. Jahrhundert nach Nordamerika, wo sie schnell in den Gärten der Kolonisten heimisch wurden. In den folgenden Jahrhunderten entwickelten Züchter zahlreiche neue Sorten, um den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und kulinarischen Vorlieben gerecht zu werden.
Heute ist die Gurke ein globales Nahrungsmittel, das in fast allen Kulturen und Küchen vertreten ist. Sie wird in vielen Varianten gezüchtet, von der kleinen Cornichon bis zur großen Schlangengurke, und spielt eine wichtige Rolle in Salaten, Beilagen und sogar Getränken wie dem bekannten Gurkenwasser oder Cocktails.
Tipps für den Anbau
Klima und Standort
Gurken sind wärmeliebende Pflanzen und gedeihen am besten in voller Sonne und geschützten Lagen, die sie vor starken Winden schützen. Sie benötigen eine durchschnittliche Temperatur von etwa 18 bis 24 Grad Celsius für optimales Wachstum und sind sehr frostempfindlich. Ein warmer, sonniger Platz ist ideal, vor allem, wenn man eine reiche Ernte anstrebt.
Bodenbeschaffenheit und Vorbereitung
Gurken stellen einige Ansprüche an den Boden. Sie bevorzugen einen gut drainierten, nährstoffreichen und leicht sauren bis neutralen Boden (pH-Wert 6,0 bis 7,0). Bevor Gurken gepflanzt werden, sollte der Boden tiefgründig bearbeitet und mit reichlich organischen Materialien wie Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert werden, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen und die Bodenstruktur zu verbessern.
Aussaat und Pflanzung
Gurkensamen können direkt in den Boden gesät oder als Jungpflanzen vorgezogen werden. In kälteren Klimazonen ist es ratsam, die Samen etwa 3-4 Wochen vor dem letzten erwarteten Frostdatum im Haus zu säen und die Pflanzen nach dem letzten Frost ins Freie zu verpflanzen. Die Samen sollten etwa 1-2 cm tief gesetzt werden, mit einem Abstand von etwa 45-60 cm zwischen den Pflanzen, um ausreichend Raum für das Wachstum zu bieten.
Pflege während des Wachstums
Gurken sind starkzehrende Pflanzen, die kontinuierliche Feuchtigkeit benötigen, besonders während der Blüte und Fruchtbildung. Regelmäßiges, gleichmäßiges Gießen ist entscheidend, um eine gleichmäßige Fruchtgröße und -qualität sicherzustellen. Mulchen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken. Seitliche Rankhilfen oder Gurkentürme können nicht nur Platz sparen, sondern auch die Belüftung fördern und Krankheiten vorbeugen, indem sie die Pflanzen vom Boden fernhalten.
Schädlings- und Krankheitsmanagement
Gurken können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden, darunter Mehltau, Blattläuse und Gurkenmosaikvirus. Vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge, der Einsatz von widerstandsfähigen Sorten und das Vermeiden von Überwässerung sind effektive Strategien zur Minimierung dieser Probleme. Bei starkem Befall können geeignete biologische oder chemische Behandlungen erforderlich sein.
Ernte
Gurken sollten geerntet werden, bevor sie ihre maximale Größe erreichen, um Geschmack und Textur zu optimieren. Zu groß gewachsene Gurken können bitter und holzig werden. Die Ernte am frühen Morgen, wenn die Temperaturen noch kühl sind, hilft, den Feuchtigkeitsgehalt und die Frische der Gurken zu erhalten.
Sortenvielfalt der Gurke
Regionale Besonderheiten
In verschiedenen Teilen der Welt haben sich spezielle Gurkensorten etabliert, die an lokale Klimabedingungen und kulinarische Vorlieben angepasst sind. Zum Beispiel:
- Indische Gurken: Oft kleiner und mit einem intensiveren Geschmack als ihre westlichen Gegenstücke, werden sie häufig in Currys und scharfen Gerichten verwendet.
- Russische Gurken: Diese Sorten sind besonders robust gegen Kälte und werden oft für traditionelle russische Salate verwendet.
Neuzüchtungen und Zukunftsperspektiven
Züchter arbeiten kontinuierlich an der Entwicklung neuer Gurkensorten, die verbesserte Eigenschaften wie Krankheitsresistenz, verbesserten Geschmack und höhere Erträge bieten. Darüber hinaus gibt es einen Trend zu Sorten, die speziell für den Anbau in städtischen Umgebungen wie Balkonen oder kleinen Gärten geeignet sind.
Verwendung & Verarbeitung von Gurken
Frischer Verzehr
Die Gurke ist ein Hauptbestandteil vieler Salatrezepte weltweit und wird wegen ihres erfrischenden Geschmacks und ihrer knackigen Textur geschätzt. Besonders beliebt ist sie in Sommersalaten, Sandwiches und als gesunder Snack zwischendurch. Gurkenscheiben eignen sich hervorragend als Augenpads in der Schönheitspflege, da ihre kühlende Wirkung Schwellungen mindert.
Einlegen und Konservieren
Einlegen ist eine traditionelle Methode zur Konservierung von Gurken, die ihren Geschmack intensiviert und ihre Haltbarkeit verlängert. Essiggurken, auch als Pickles bekannt, sind weltweit in verschiedenen Geschmacksrichtungen von süß bis scharf beliebt. Für das Einlegen eignen sich vor allem festere Gurkensorten, die in einem Sud aus Essig, Wasser, Salz und Gewürzen eingelegt werden.
Kochen und Braten
Während Gurken meist roh verzehrt werden, können sie auch gekocht oder gebraten werden, was in der asiatischen Küche nicht unüblich ist. In Indien werden Gurken beispielsweise in Currys verwendet, und in China brät man sie oft mit scharfen Gewürzen.
Getränke & Smoothies
Gurken sind eine beliebte Zutat in Detox-Wasser und Smoothies, da sie hydratisieren und eine milde Geschmacksnote einbringen. Ein klassisches Beispiel ist das Gurkenwasser, das oft in Spas serviert wird. Gurken können auch in Cocktails, insbesondere in Gin Tonic, verwendet werden, wo sie eine frische, leicht bittere Note beisteuern.
Fermentieren
Eine weniger bekannte, aber traditionelle Verarbeitungsart ist das Fermentieren von Gurken. Fermentierte Gurken, oft als Sauergurken bekannt, sind besonders nahrhaft, da der Fermentationsprozess Probiotika fördert, die die Darmgesundheit unterstützen können.
Sei kreativ
Die Vielseitigkeit von Gurken beschränkt sich nicht nur auf traditionelle Methoden. Experimentierfreudige Köche können Gurken z.B. zu Gurken-Sorbet für eine ungewöhnliche Nachspeise verarbeiten oder Gurkenchips als gesunde Alternative zu Kartoffelchips zubereiten.