Die richtige Fruchtfolge

Die richtige Fruchtfolge

Wenn es an der Zeit ist, die Kartoffeln aus deinem PAUL POTATO zu ernten, stellt sich unweigerlich eine Frage: Was passiert mit der Erde nach der Ernte? Kann man sie wieder verwenden? Wachsen nächstes Jahr wieder Kartoffeln darin, oder solltest du lieber etwas anderes anpflanzen? Wir haben hier ein paar Tipps und Hintergrungwissen für dich zusammengetragen.

Starkzehrer vs. Schwachzehrer

Kartoffeln und unter anderem auch Tomaten zählen zu den sogenannten Starkzehrern. Für das Wachstum und die Bildung der Knollen und Früchte brauchen sie enorm viele Nährstoffe, die sie den ganzen Sommer der Erde und dem beigefügten Dünger entziehen. Diese Pflanzen laugen den Boden stark aus. Daher solltest du davon absehen, dieselbe Erde zweimal hintereinander für Kartoffeln oder Tomaten zu verwenden. Kränkliche Pflanzen und eine magere Ernte sind dann das wahrscheinlichste Szenario für die nächste Saison. Das bedeutet allerdings nicht, dass du die Erde nach der Kartoffelernte gleich entsorgen musst, denn was für Kartoffeln nicht reicht, reicht für andere Pflanzen allemal. Mangold, Radieschen, Pflücksalat und auch Spinat gehören zur Gruppe der sogenannten „Schwachzehrer”. Sie sind genügsam und gedeihen auch prima in nährstoffarmen Böden.

Fruchtfolge

Wenn du nach Kartoffeln in derselben Saison eine andere Gemüsesorte in der selben Erde pflanzt, nennt man das „Fruchtfolge”. Wie oben beschrieben eignen sich hier besonders Sorten aus der Gruppe der Schwachzehrer. Unser PAUL POTATO Samen-Mix bietet dir hier eine bunte Vielfalt, mit der du deinen PAUL POTATO auch nach der Kartoffelernte im Herbst noch bepflanzen kannst.

Fruchtwechsel (und sein geschichtlicher Kontext)

Während die Fruchtfolge den Anbau innerhalb einer Saison beschreibt, versteht man unter Fruchtwechsel den Anbau über mehrere Saisonen. Schon unsere Vorfahren merkten, dass ihre Felder durch das Anbauen der immer selben Getreide- oder Gemüsesorte (Monokultur) ausgelaugt und in weiterer Folge sogar unbrauchbar wurden. Im römischen Reich etablierte sich schließlich die sogenannte „Zweifelder-Wirtschaft”, bei der abwechselnd ein Jahr lang ein Feld bestellt wurde und das andere brach lag, damit sich der Boden regenerieren konnte. In weiterer Folge entstanden die Drei- und Vierfelder-Wirtschaft, um durch effizientere Nutzung der vorhandenen Agrarfläche den Ertrag zu maximieren. Zusätzlich wurden Fruchtwechsel eingeführt – es wurden auf einem Feld über mehrere Saisonen unterschiedliche Sorten angebaut. Im Schema Starkzehrer – Mittelzehrer – Schwachzehrer. Im vierten Jahr lag das betreffende Feld dann brach und im fünften Jahr begann der Kreislauf von Neuem. Diese Methode brachte einige Vorteile mit sich:

  • da unterschiedliche Pflanzen Nährstoffe in unterschiedlichen Zusammensetzungen benötigen, wird durch Fruchtwechsel eine einseitige Auslaugung des Bodens verhindert
  • viele Pflanzenkrankheiten können mehrere Jahre im Boden überleben. Fruchtwechsel verhindern so Ernteausfälle
  • Unkraut und Schädlingsbefall werden vermindert
  • durch den differenzierten Auf- und Abbau der Nährstoffe im Boden, bleiben diese langfristig erhalten und begünstigen so Ertragssteigerungen

Die Bedeutung für den Hobbygarten

Durch den Einsatz von Mineraldüngern hat die Mehrfeld-Wirtschaft heute in der kommerziellen Agrarwirtschaft weitgehend an Bedeutung verloren. Für den Heim- oder Balkongarten kannst du aber viele der Grundlagen übernehmen, um so die Bodengesundheit zu erhalten und Krankheits- oder Parasitenbefall zu verhindern. So steht einer nachhaltigen und reichhaltigen Ernte nichts mehr im Weg.